Sonntag, 3. März 2013

Wer ich bin...

Ich hab gerade mal ein freies Wochenende hinter mir und mir fällt die verfluchte Decke auf den Kopf. Ich fühle mich nutzlos und nach Gestern erst recht.

Ein schöner Abend mit Freunden, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, sollte es werden. Und als mir plötzlich auffiel, dass ich bei der angeregten Unterhaltung nicht mitreden kann, ist mir bewusst geworden, dass ich in keinster Weise dazu gehöre.Alle reden über Studenten-Partys, Studenten-Bars, Studenten-Prüfungen, Studenten-Stress. Studenten...
Was bin ich? Mitarbeiterin im Schwerst-Mehrfach-Behindertenhilfe. Auf geringfügiger Basis.
Ich hatte bis gestern eigentlich keinen Zweifel an dem was ich machen wollte und jetzt denke ich die ganze Zeit daran, dass ich eine Studium Bewerbung noch abschicken möchte. Ob wohl es überhaupt nicht ist, was ich will, aber irgendwie liegt darin noch eine Chance doch noch dazu zu gehören. Will ich das überhaupt? Dazu gehören? Zu was dazu gehören?

Alles eher quälende rhetorische Fragen.

Der Abend spitzte sich zu und ließ mich extrem emotional werden, als mir J. beichtete, dass er vor einigen Wochen einen Außeneinsatz in Afghanistan hatte und niemanden davon erzählte. Auf mein entsetzten Gesichtsausdruck reagierte er in dem er mich angrinste und meinte: ,, Ist doch gut gegangen...''
Nach einer hitzigen Diskussion mit J. ließ ich ihn stehen und rannte im Club herum und versuchte den Kloß in meiner Kehle runter zu schlucken. A. fing mich ab und ich berichtete ihm alles von J. Er sah mich mit warmen Augen an und überzeugte mich, dass es es J. nicht mit böse Absicht gemacht hat. Er beruhigte mich und mir wurde plötzlich alles klar.

Ich war nicht verärgert auf J. Ich war verärgert über mich selbst. Ich habe, dass Gefühl, dass ich nicht mehr dazu gehöre. Zu nichts. Die letzten zwei Monate waren die pure Hölle und nun versuch ich mich langsam wieder an das Leben heran zu tasten. Es ist so, dass ich eher daneben stehe, das Leben der Anderen betrachte und bewundere, meines nicht in Griff kriege und somit weiter in den Sumpf der Depression gefesselt werde. Es ist schwer los zu lassen. Es fällt mir schwer zu vergessen, was alles passiert ist. Die Vergangenheit lässt mich in Ruhe und es hält mich zurück mich endlich wieder mir Selbst zu widmen. Denn ich schaue in den Spiegel und frage mich: Wer bin ich?

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