Samstag, 24. September 2011

Impressionen des ersten Herbsttages.



Der Himmel strahlt blau von oben herab. Der Schein, spiegelt sich in den gold gelben Blättern der Bäume. Die Sonne scheint und vom Schein der gefärbten Blätter, wird man schon fast geblendet. Ein kühler leichter Wind, der durch die Haare weht und der einen dazu bringt, den Reißverschluss der Jacke noch ein kleines bisschen höher zu ziehen. Ein Lied, was dich ein Jahr zurück bringt.
Während du mich nach Hause fährst, fällt mir auf wie schön herbstlich meine Kleinstadt schon aussieht. Blätter wehen durch die Luft, Menschen, die ihr Gesicht schon in den Schal pressen und doch die letzten Sonnenstrahlen genießen. In der Großstadt ist es mir gar nicht aufgefallen wie schnell der Herbst die letzten Sommertage vertrieben hat. In der Großstadt verliert man so schnell den Überblick.
Und doch erscheint es mir, als ich so aus dem Fenster sehe, dass ich meine neue Heimat etwas vermisse. Mir ist nicht klar, wieso ich diese große, unübersichliche und fremde Stadt doch vermisse. Ist es doch so einsam dort.

Doch irgendwie war die letzte Woche voller Leben und Abwechslung. Die Arbeit mit behinderten Menschen ist schwer und anstrengend und doch für mich, eine der schönsten Arbeiten auf der Welt, die dich voll und ganz erfüllen kann, wenn du es nur zu lässt. Ich denke plötzlich zurück an die Arbeit und muss wieder anfangen zu grinsen, als ich an R. denke.
Meine kleine R. Ich hab sie gleich am ersten Tag ins Herz geschlossen. So süß und ängstlich, dass ich sie einfach nur beschützen will. Seit zwei Wochen arbeite ich nun dort und leider kannte sie meinen Namen immer noch nicht. Doch was du bei dieser Arbeit lernst ist Geduld. Und ich wäre ihr auch nicht böse, wenn sie auch in zwei Monaten meinen Namen noch nicht weiß.
Gestern war sehr anstrengend und durch meine Kopfschmerzen rechnete ich schon damit, dass mein Kopf gleich platzen würde. Doch plötzlich höre ich auf den Gang die eiligen kleinen Schritte von R.
Mit einen lauten, freundlichen und kindlichen ''Guten Mooooorgen, C.'' kam sie in die Küche hinein und mit einmal war meine Welt so hell und mein Herz war so gerührt von diesen schönen und doch simplen Worten.
Den ganzen Tag hatte ich schlechte Laune und verfluchte schon fast meine Arbeit und konnte nur daran denken endlich Feierabend zu machen um schnell nach Hause zu können. War diese Arbeit wirklich etwas für mich, die ich Monate lang machen will?
Und als dieses große zahnlose Lächeln mich anstrahlte konnte ich nicht anders als auch zu lächeln. Zufrieden wendete ich mich wieder meiner Arbeit zu und konnte den ganzen Tag nicht aufhören zu strahlen. Sie hatte meinen Namen gesagt und das reichte mir um meinen Tag einfach für perfekt zu bewerten.
Auch wenn diese Arbeit zeitweise einige oder auch viele Nerven kostet, so ist es doch einer der wunderschönsten Arbeiten die ich mir vorstellen kann.  




C? Du hast alles richtig gemacht, flüsterte das Herz. Der Herbst hatte wunderschön begonnen.

1 Kommentar: