Samstag, 22. Oktober 2011

Rumor has it.

In der Nacht als ich einen Streit mit C. hatte, kam plötzlich eine SMS von R.
R. und ich. Das ist ein Jahr her. Ich habe ihn bei einer Party bei J. kennen gelernt. Schon damals kamen seine Nachrichten immer aus heiteren Himmel und ja, ich hatte mich irgendwann in ihn verknallt. Er war hinter mir her und so war ich für wenige Wochen sehr glücklich. Bis ich rausgefunden habe, dass er noch mit einer Anderen zusammen ist. Ich war sehr verletzt und ich bin bis heute sehr traurig darüber, dass er mir so übel mitgespielt hat. Irgendwann kam das mit C. Doch das ist nun eine andere Geschichte...
Nach einem Jahr Funkstille, kommt diese SMS und mitten im Streit mit C. war ich so fertig, dass ich es kaum verarbeiten konnte.
Gestern sah ich dann seine Ex-Freundin mit einem Anderen. Alles hat einen Sinn ergeben. Und dann holte mit J. ab und wir fuhren noch in den Supermarkt. Als ich vor den Regalen stand und vor mich hinträumte sah ich einen Alten Mann mit Mütze, der in unsere Richtung kam und plötzlich die Hand ausstreckte und grinste. Er machte einige Witze, lachte viel und redete mit J.
Ich war so erschrocken. Das war kein alter Mann. Es war R., der mit seinen Kumpels, die auch nicht besser aussahen, für den Abend Getränke geholt hatten. J. war nicht wirklich begeistert aber war auch nicht verwundert über sein Aussehen. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert, hatte Augenringe, eine krumme Haltung und war sehr blass und dünn.
All den Hass, all die Traurigkeit den ich wegen ihm hatte, verschwand. Es war Mitleid, was ich fühlte und was ich jetzt auch noch fühle.
Wenn man wütend ist, verletzt ist, dann sagt und wünscht man sehr viel Schlechtes. Ich hab ihm sehr viel Schlechtes gewünscht. Sehr viel und ich bin darauf nicht stolz, doch ein gebrochenes Herz tut nun mal so was. Doch nun sah ich ihn und ich war sprachlos. Bis wir aus dem Supermarkt raus waren, sagte ich kein Wort.
J. merkte sofort, das mich diese Begegnung nicht kalt gelassen hat und las die Frage in meinen Augen und Antwortete: ''...Das sind die scheiß Drogen.''
Ich wusste immer noch nicht was ich sagen sollte. Die Antwort war einerseits eine Erklärung und doch reichte es nicht aus.
Ich hab mit C. nicht darüber geredet. Und ich habe es auch nicht vor. Nicht das ich glaube, dass wir uns darüber streiten werden. Denn es gibt nichts worüber man sich darüber streiten brauch. Es würde ihn nicht interessieren und er brauch sich dafür auch nicht zu interessieren. Es ist etwas was nur mich, J. und R. angeht. Oder irgendwie auch nicht. Die Geschichte ist für immer beendet.

Wenn einem das Herz gebrochen wird und so verletzt und wütend ist, dann will man sich Milderung verschaffen. Irgendwas soll helfen: Eis Creme in sich hinein fressen, Shoppen, mit dem nächst Besten ins Bett gehen, sich depressiv die Bettdecke über den Kopf ziehen, traurige schnulzige Musik stundenlang hören, ihn einfach als 'Arschloch, der es nicht wert ist' betiteln, einen Post auf seinen Blog verfassen, ihm alles Schlechte an den Hals wünschen und und und. Irgendwann wird man sich wieder zusammenraufen und nach vorne schauen. Und wenn man ihn dann später im Supermarkt plötzlich begegnet, will man als Gewinner da stehen. Und sagen: können: Tja, du wolltest mich nicht haben. Haste halt Pech gehabt.' Und mit einen breiten Grinsen und einem tollen Gefühl das Geschäft verlassen.

Ich war die Gewinnerin. Und doch hatte ich kein Grinsen und kein tolles Gefühl. Ich flüsterte nur ''Alles Gute.'' Er würde es nie hören und wir fuhren weg.

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